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Pressemitteilung

ÖDP-Vordenker Suttner fordert Wandel zu Postwachstumsgesellschaft

Über 50 Zuhörerinnen und Zuhörer begrüßte ÖDP-Kreisvorsitzender Matthias Baldauf zum Vortrag "Wachstum ist das Problem, nicht die Lösung" von Bernhard Suttner im Gasthof Stocker in Obertraubling. Der Vordenker der Partei fordert den Wandel zu einer Postwachstumsgesellschaft, um die Folgen des Klimawandels zu begrenzen. Die Landkreis-ÖDP unterstützt die Petition zum Erhalt der besten landwirtschaftlichen Böden Bayerns im Südosten von Regensburg.

Vor über 50 Zuhörern referierte Bernhard Suttner im Gasthof Stocker in Obertraubling.

Spätestens seit dem Bericht des Club of Rome von 1972 sei bekannt, dass auf einer Erde mit begrenzten Ressourcen nicht unendliches Wirtschaftswachstum möglich sei. Bevor es aber zu einer Erschöpfung der Rohstoffe komme, sei laut Suttner die Klimakrise für die Menschheit das vorrangig zu bewältigende Problem. Denn die Aufnahme- und Verarbeitungskapazität des planetarischen Systems werde seit langem durch die Emissionen der Menschheit überlastet. Die Lebensmöglichkeiten von Mensch, Tier und Pflanzenwelt würden gefährdet. Eine dramatische Abnahme der Artenvielfalt sei bereits jetzt festzustellen. Vielerorts werde es zu heiß, zu trocken oder auch zu nass sein. Das führe nicht nur zu Strömen von Klimaflüchtlingen, sondern mache die Welt insgesamt zu einem ungemütlichen, inhumanen und aggressiven Ort.

Nach Erkenntnissen der Wissenschaft seien zur Lösung des Problems grüne Technologien notwendig, aber nicht ausreichend. Suttner fordert daher den Einstieg in eine Postwachstums-Politik. Sie müsse die Reduzierung der Mengenverbräuche, die zur Überschreitung der ökologischen Belastungsgrenzen führen, zum Ziel haben. "Suffizienz, sich mit dem Vorhandenen zu begnügen, darf nicht länger ein Tabu sein", so Suttner. Zum Werkzeugkasten einer Postwachstums-Politik gehörten Steuern, Anreize und Verbote. Hinsichtlich hoher Verbrauchssteuern für problematische Güter sei immer der soziale Ausgleich im Blick zu behalten. Auch der Zertifikate-Handel für Pestizide, Flug-Kilometer oder Stickstoff sei ein probates Mittel. Zudem dürfe es keine "freien Güter" mehr geben. Musterbeispiel sei die Grundwasserentnahme.

 

In der anschließenden Diskussion meldete sich Michael Maly, Sprecher des Bündnisses zur Bewahrung der besten Böden Bayerns, zu Wort und sprach sich gegen den Bau der Ortsumgehung von Niedertraubling aus. Als Alternative sei die B15 - soweit notwendig - im Bestand zu ertüchtigen. Claudia Wiest, ÖDP-Landtagsdirektkandidatin, betonte, dass sie als einzige im Kreistag gegen den Ausbau der R30 gestimmt habe. Für die ÖDP erklärte Baldauf die Unterstützung der Petition des Bündnisses. "Es geht um die Lebensqualität der Bürger in und um Obertraubling", so Baldauf. Grün- und Frischluftzonen, das Landschaftsbild, Möglichkeiten zur Naherholung und nicht zuletzt die Artenvielfalt seien gefährdet.

Michael Maly stellte die Petition des Bündnisses zur Bewahrung der besten Böden Bayerns vor.

Autor/in:
Matthias Baldauf
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